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Masterplan kommunale Sicherheit Dortmund
Für die Lebensqualität in einer Stadt spielt das Sicherheitsgefühl eine wichtige Rolle. In den vergangenen Jahren sind der Anspruch an und der Wunsch nach Sicherheit und Ordnung gewachsen. Gründe hierfür sind unter anderem der demografische Wandel, veränderte nachbarschaftliche Strukturen, zunehmende Individualisierung oder Zuwanderung. In der öffentlichen Diskussion gewinnt das Thema Sicherheit in der Stadt auch seit den Ereignissen von Köln in der Silvesternacht 2015/16 an Bedeutung.
Sicherheitslage in Dortmund hat sich verbessert
Eine Bürgerbefragung aus dem Jahr 2014 in Dortmund ergab, dass sich das subjektive Sicherheitsgefühl in Dortmund verschlechterte, obwohl sich die objektive Sicherheitslage verbesserte. Wie will eine Stadt wie Dortmund zukünftig mit dem Thema Sicherheit umgehen? Wie ist die Stadt Dortmund gegenüber dem Thema und für die Bürger aufgestellt? Wo gibt es Handlungsbedarfe? Welche Strategien und Maßnahmen sind gefragt?
Per Ratsbeschluss hat die Politik grünes Licht gegeben, um einen Masterplan Sicherheit aufzustellen. Die Stadt will eine Strategie zum Thema kommunale Sicherheit erarbeiten und dabei Akteure und die Öffentlichkeit einbinden.
Auftakt und Ausblick
Im Oktober 2016 startete die Dortmunder Stadträtin Diane Jägers mit einer Auftaktveranstaltung ein bundesweit einmaliges Experiment, den Prozess zum Masterplan kommunale Sicherheit Dortmund 2020. Die Besonderheit besteht zum einen in der Kooperation von Stadt, Polizei und Zivilgesellschaft, zum anderen in der Formulierung von Zielen und Maßnahmen für ein sicheres Dortmund.
Wesentliche Eckpunkte des von uns mit gestalteten Prozesses: Mitarbeitende der Verwaltung und engagierte Menschen aus der Zivilgesellschaft leiten jeweils gemeinsam drei Arbeitsgruppen zu den Themen
- sichere Nachbarschaft
- sichere öffentliche Räume
- sichere Infrastruktur
Ein Lenkungskreis dient der Unterstützung der AG-Arbeit und der Koordination. Mit einem speziellen Workshop zu Sicherheitsinformation soll sozialwissenschaftlichen und journalistischen Fragen nach der Wirkung von Information auf das Sicherheitsgefühl nachgegangen werden. In Quartierslaboren sollen Erkenntnisse der AGs in zwei verschieden strukturierten Dortmunder Quartieren nachgegangen werden. Schließlich wird eine Abschlussveranstaltung den Entwurf des Masterplans zur Diskussion stellen.
Am nicht öffentlichen Auftakt nahmen ca. 100 Personen teil, 25 davon waren zufällig ausgewählte Bürger. Andere Beteiligte waren Politiker, Mitarbeitende der Stadtverwaltung, der Polizei, aus Justiz und Zivilgesellschaft. Ende 2017 soll ein Entwurf des Masterplans in den Dortmunder Stadtrat eingebracht werden. (Den Bericht aus den Ruhr Nachrichten von Gaby Kolle gibt es hier.)
Quartierslabore in Bövinghausen, Brackel und am Phoenix-See
Ein weitere wichtiger Baustein sind die Quartierslabore. Im Juni 2017 haben beispielsweise rund 50 Teilnehmende im Bövinghauser Bürgerhaus zum Thema diskutiert. Ihre Ideen und Anmerkungen werden in die Beratungen miteinfließen. Ebenso wie die Ergebnisse der weitere Labore wie etwa in Brackel (Ende Juni 2017) oder für die Anwohner der Phoenix-Sees. Den Bericht der Ruhr Nachrichten über das Quartierslabor in Bövinghausen gibt es hier.
Abschlussveranstaltung und Ausblick
Nach einem guten Jahr endete der Prozess im November 2017. Noch einmal kamen die Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung zusammen, um über die zurückliegenden zwölf Monate zu sprechen. Im Fokus standen dabei die Quartierslabore und die Arbeit in den Arbeitsgruppen. Im nächsten Schritt werden nun die Ergebnisse des Prozesses an die Politik weitergegeben. Dies soll zu Beginn des kommenden Jahres geschehen.
Den Masterplan Kommunale Sicherheit können Sie hier herunterladen.
Ansprechpartner sind Frank Claus und Julia Hampe
November 2017
Mai 2017