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Europäisches Planspiel zu REACH

SPORT schließt mit Konsens über zwölf workability issues ab

Auf Initiative des europäischen Chemieverbands CEFIC wurde im Sommer 2004 eine strategische Partnerschaft mit der EU-Kommission und den Mitgliedsstaaten gegründet, um im Rahmen eines Planspiels die Durchführbarkeit von REACH (Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) praktisch zu testen. SPORT (Strategic Partnership on Reach Testing) heißt das in Europa bislang einmalige Vorgehen, ein politisches Konzept im Vorfeld durchzuspielen. Als Dienstleister für Konzeption und Durchführung des Planspiels fungierte eine Arbeitsgemeinschaft von Consultants aus verschiedenen europäischen Ländern. Die Projektleitung lag bei Ökopol und IKU. IKU war insbesondere für die Prozessgestaltung und –koordination verantwortlich.

Seit Oktober 2003 lag der Entwurf einer neuen EU-Chemikalienverordnung auf dem Tisch. Schon ab 2004 testeten ausgewählte Unternehmen die Praktikabilität der Neuregelung in einem europaweiten Planspiel. IKU führte dabei Regie.

Weltweit ist die EU-Verordnung REACH umstritten. Welche Folgen hätte REACH für Unternehmen, für Verbraucher und für die Umwelt? Wie aufwändig und wie praktikabel sind die Regelungen? Ist der Aufwand den Unternehmen in Europa zumutbar oder führt er zu gravierenden Wettbewerbsnachteilen?

SPORT, die strategische Partnerschaft für einen Test von REACH, hat den Abschlussbericht am 5. Juli der Öffentlichkeit vorgelegt. Die Ergebnisse sind in die Arbeiten der strategischen Partner zur Umsetzung von REACH eingeflossen. Die strategischen Partner Chemieindustrie, EU-Kommission und Mitgliedsstaaten hatten sich auf Empfehlungen zu folgenden zwölf Themen der Umsetzbarkeit (workability issues) geeinigt. Im Konsens.

Der Weg dorthin war nicht einfach:
Hunderte von Mitarbeitern aus Unternehmen und Behörden arbeiten im Zeitraffer an einer beispielhaften Registrierung von acht chemischen Substanzen. BASF, Clariant, Cognis, Dow, Fuji und weitere Unternehmen bildeten mit der europäischen Registrierungsbehörde und Vertretern der Länder insgesamt acht parallel arbeitende Planspielgruppen. Ihre Kunden und Mitbewerber waren in vielen Fällen mit daran beteiligt, Daten, Verwendungsmuster der Stoffe und Risiken zusammen zu tragen. Die Chemikalien wurden so ausgewählt, dass möglichst unterschiedliche Fragestellungen der Registrierung bearbeitet werden können.

Wie es gelang, innerhalb weniger Monate zu den konsensualen Ergebnissen in einem umstrittenen Arbeitsfeld zu gelangen, verrät Ihnen unser Prozessbericht.

Ansprechpartner ist Dr. Frank Claus