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Masern den Kampf angesagt: Zweite nationale Impfkonferenz
Der nationale Impfkongress geht in die zweite Runde. Bereits im Frühjahr 2009 diskutierten die Ländervertreter beim ersten nationalen Impfkongress in Mainz über die zunehmende Zurückhaltung der Deutschen bezüglich des Impfens. Verliert diese Variante der Krankheitsprävention in der öffentlichen Wahrnehmung nur an Bedeutung oder besteht tiefer liegende Skepsis?
Einladung zur Masernparty?
In den Augen vieler Gesundheitsämter gibt es Grund zur Besorgnis. Deutschland ist beispielsweise bei Masernerkrankungen europäisches Schlusslicht und wird seinen Teil des WHO-Ziels nicht erreichen – diese Krankheit bis 2010 in Europa auszurotten. Anstatt zu Impfen, lassen Eltern teilweise ihre Kinder sich gezielt auf sogenannten Masernpartys anstecken. Aber auch die Impfstimmung gegenüber anderen Krankheiten wie Hepatitis oder Grippe ist über die Jahre in Deutschland gesunken. Eine gefährliche Leichtsinnigkeit nach Meinung von Ärzten. Im Februar 2011 treffen sich die 16 Länder erneut in Stuttgart, um in der Nachfolgeveranstaltung, der zweiten nationalen Impfkonferenz, die Maßnahmen und Entwicklungen der vergangenen zwei Jahre zusammenzutragen, zu bilanzieren und wiederum Konsequenzen zu diskutieren.
Was denken Schüler?
IKU begleitet diese Konferenz und bringt die Perspektive einer zentralen Zielgruppe ein – die von Schülern und Jugendlichen. Im Auftrag des Ministeriums für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg (MfAS) fragt IKU Lehrer, Eltern und vor allem Schüler in mehreren Fokusgruppen und der Dialogveranstaltung “Schülerforum Impfen“ nach den Ursachen der „Impfmüdigkeit“ und den Möglichkeiten ihr zu begegnen. Ist das Thema brisant genug für Jugendliche? Auf welchen Kanälen und mit welcher Sprache sind Schüler zu erreichen? Welches Verhältnis haben Jugendliche gegenüber dieser Krankheitsprävention? Gemeinsam mit der baden-württembergischen Sozialministerin Monika Stolz werden die Ergebnisse vor Ort mit den Schülern und Jugendlichen am letzten Tag der Konferenz diskutiert.