Die über 50 Diskotheken und Nachtclubs in Dortmund stellen neben dem Freizeitwert auch einen bedeutenden wirtschaftlichen Faktor. Mehr als tausend Beschäftigte arbeiten dort, die Besucherzahlen in einem Monat liegen weit über 100.000. Allerdings gibt es auch Qualitätsprobleme, wie zum Beispiel Probleme mit Türstehern, Regelung der Einlasskontrollen, Schlägereien nach Beendigung der Sperrstunde.
Um gemeinsam nach Lösungen zur Steigerung der Qualität des Angebots und der wirtschaftlichen Potenziale der Branche zu suchen, haben sich Betreiber mit Vertretern der Stadt und unter Regie des Oberbürgermeisters Ullrich Sierau in 2011 zu einem Runden Tisch zusammengeschlossen, der von IKU moderiert wird. Ziel war und ist es, generell die Kommunikation zwischen Behörden und Betreibern zu verbessern, die Interessen und Aktivitäten der Betreiber zu bündeln, um somit nach gemeinsam getragenen Lösungen zwischen Stadt und Betreiber zu suchen.
Themen auf der Agenda sind zum Beispiel der Umgang mit der Vergnügungssteuer, Regulierung der Sperrstunde, Entwicklung von Werbekonzepten, Qualifizierung der Türsteher, Positionierung in der GEMA-Tarifreform, Entwicklung von Nightlife-Quartieren. Der Runde Tisch hat mittlerweile 5-mal getagt. Erstes Produkt: Die Sperrstunde wurde verlagert und hat somit zu einer Konfliktentschärfung beigetragen. Bisher größter Erfolg: Die Nightlife-Szene hat sich zu einem Verein “Ausgehen in Dortmund” (AID) zusammengeschlossen und gemeinsam mit den Behörden ein Qualitätssiegel entwickelt. Dieses konnte bereits an zwei musterhafte Einrichtungen vergeben werden. Anforderungen des Siegels: Ein freiwilliger Check der Sicherheitsanforderungen auf Grundlage einer gemeinsam zwischen Behörden und Verein entwickelten Checkliste. Als weiteres Produkt wurde ein gemeinsam getragenes Werbekonzept zur Eindämmung des wilden Plakatierens vereinbart. Alle Teilnehmer sind sich einig: Der bisher bundesweit einmalige Austausch zwischen Behörden und Betreibern trägt Früchte. Deshalb soll die Arbeit auch weitergeführt werden. Nächste Themen: Gemeinsame Quartiersentwicklung, Stärkung der Anreizsysteme für zukünftige Ansiedlungen, Entwicklung gemeinsamer Veranstaltungsformate und Ideenentwicklung zur Steigerung der Energieeffizienz in der Nightlife Branche.