Jugendengagement für Nachhaltigkeit stärken durch Dialog und transformatives Lernen

Obwohl die Angst vor Umweltverschmutzung und Klimawandel laut aktuellen Jugendstudien eine der größten Sorgen von Jugendlichen über alle Milieus hinweg darstellt, sind es überwiegend sogenannte „idealistische“ Jugendliche und junge Erwachsene, die sich zu den Themen des Umwelt- und Klimaschutzes engagieren. Junge Menschen aus anderen sozialen Milieus hingegen fehlt es oftmals an Anknüpfungspunkten zu ihren jeweiligen Lebenswelten, sodass sie sich weitaus weniger häufig zu diesen Themen beteiligen.

Vor diesem Hintergrund untersuchen das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und das Umweltbundesamt Möglichkeiten, um Jugendliche und junge Erwachsene, die bisher nicht im Bereich Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit engagiert sind, für diese Themen zu erreichen und für ein Engagement zu sensibilisieren und zu beteiligen. Ein besonderer Fokus des Projekts liegt darauf, Akteur*innen der offenen Jugendarbeit sowie aus Jugendverbänden unterschiedlicher Themenbereiche (gesellschaftspolitische, kulturelle, caritative Engagement-Felder) zusammenzubringen und sie in transformativen Dialogprozessen dazu zu befähigen, nicht-engagierte Jugendliche und junge Erwachsene für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und zu beteiligen.

Das Projekt umfasst einen Mix verschiedener Forschungs- und Dialogformate. Neben einer Akteursfeld- und Zielgruppenanalyse sind drei Jugenddialogveranstaltungen im Frühjahr 2024 zur Entwicklung erster Handlungsempfehlungen geplant. In konkreten Modellprojekten werden Potenziale von Kooperationen und transformativen Lernen direkt erprobt und evaluiert. Ein Beirat begleitet das Projekt mit seinem Fachwissen über die gesamte Laufzeit. Die Erkenntnisse des Vorhabens münden in ein praxisorientiertes Handbuch für Jugendorganisationen und Einrichtungen offener Jugendarbeit sowie in politische Handlungsempfehlungen für das Umweltressort. Zudem werden die Ergebnisse im Rahmen eines öffentlichen Jugendforums vorgestellt und mit rund 100 Teilnehmenden diskutiert.

IKU_Die Dialoggestalter, ConPolicy, UfU (Unabhängiges Institut für Umweltfragen), ism (Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH) führen das Projekt im Auftrag des UBA durch. IKU leitet das Projekt, ist für den Projektbeirat verantwortlich und kümmert sich um die Vorbereitung, Moderation und Dokumentation der Dialogveranstaltungen. Zudem koordiniert und begleitet IKU die drei Modellprojekte.

Ansprechpartnerin: Julia Barth

August 2023