IKU moderiert beispielgebenden Prozess zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt in Hessen

Von November 2021 bis September 2022 haben auf Initiative des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration 130 Expertinnen und Experten aus Ministerien und zivilgesellschaftlichen Institutionen, darunter auch Betroffene, darüber beraten, wie der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt im Land Hessen gestärkt werden kann.

In sechs Themenfeldern wurden folgende Aspekte bearbeitet:

  • Forschung und unabhängige Aufarbeitung
  • Wirkung und Implementierung von Schutzkonzepten
  • Wirkung und Nutzung digitaler Medien
  • Kinderschutz und Kindeswohlgefährdung als Baustein in Ausbildung und Studium
  • Kinderschutz in juristischen und behördlichen Verfahren verankern
  • Hilfen und Versorgung optimieren

Entstanden sind 38 Maßnahmenvorschläge, z.B.

  • ein unabhängiges länderspezifisches Aufarbeitungsnetzwerk (Hessische unabhängige Aufarbeitungskommission),
  • die gesetzliche bzw. sonstige Verankerung von Schutzkonzepten in bisher ungeregelten Bereichen,
  • der Aufbau einer Kinder-Online-(Polizei-)Wache,
  • die Einrichtung eines interdisziplinären Kompetenzzentrums Kinderschutz Hessen,
  • die verpflichtende lokale Netzwerkarbeit der handelnden Akteure in Behörden und Justiz
  • die Gründung eines Landesbetroffenenrates.

Eindrücke der Bilanzveranstaltung

IKU erbrachte folgende Leistungen:

  • Beratung des HMSI zur Organisation und Durchführung der Prozessgestaltung und -steuerung,
  • Beratung und Abstimmung mit der Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMAG),
  • Konzeption, Vor-und Nachbereitung, Moderation und Dokumentation der zentralen Veranstaltungen (Auftakt- am 24. November 2021, Zwischenbilanz- am 18. Mai 2022 und Bilanzveranstaltung am 28. September 2022) mit bis zu 100 Teilnehmenden (digital & analog),
  • Vor- und Nachbereitung sowie Durchführung der 23 digitalen Sitzungen der sechs Themenfelder, inkl. von Unterarbeitsgruppen,
  • Aufbau, Hosting und Betreuung einer Website als zentraler Arbeitsplattform für die Prozessteilnehmenden,
  • Beratung zur Ausgestaltung und redaktionelle Überarbeitung des Landesaktionsplans.

Bis auf die Bilanzveranstaltung am 28. September 2022 haben alle Dialoge online stattgefunden.

Klaus Peter Lohest, Projektleiter für diesen Prozess bei IKU, stellt die bundesweite Bedeutung des hessischen Prozesses heraus: „Noch nie hat es in einem Bundesland einen so umfassenden Beteiligungsprozess bei der Erarbeitung eines Landesaktionsplans zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt gegeben. Das ist bundesweit beispielgebend und wird sicherlich eine große Beachtung über Hessen hinaus finden. Das Mitwirken von Betroffenen als Fachexpertinnen und Fachexperten auf Augenhöhe mit allen anderen Beteiligten ist ebenso herausragend wie notwendig.”

Erfreulich war, dass auch Kerstin Claus, die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, in unterschiedlichen Rollen beteiligt war.

Der Landesaktionsplan ist 2023 veröffentlicht worden.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

Klaus Peter Lohest
IKU_DIE DIALOGGESTALTER
lohest@dialoggestalter.de
0176 57928033

Jutta Rang
Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
Jutta.Rang@HSM.hessen.de
0611 3219 3244

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