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Bürgerversammlung zur geplanten Forensik in Lünen

Im Zuge der Diskussion um mögliche Forensik-Standorte in NRW haben sich eine Reihe von Gegnern einer geplanten Forensik in Lünen zusammengeschlossen und ca. 1.000 Unterschriften aus der Region Dortmund-Nordost, Lünen und Kamen gesammelt. Daraus resultierend wurde eine Dringlichkeitspetition von der CDU-Landtagsabgeordneten Claudia Middendorf im Landtag eingereicht.

Das Gesundheitsministerium sieht einen Bedarf von 750 neuen Forensik-Plätzen für NRW. Die entsprechenden Einrichtungen (sog. Maßregelvollzug) dienen der Besserung, Sicherung und Rehabilitation von psychisch kranken oder suchtkranken Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung eine rechtswidrige Tat begangen haben. Der Maßregelvollzug findet in Kliniken für Forensische Psychiatrie, also in Krankenhäusern, statt. Therapie und Sicherheit sind miteinander verknüpft. Zäune, Gitter, Überwachungskameras, Personenkontrollen und verschlossene Türen gehören zu den Sicherheitsmaßnahmen.

Die Pläne, eine Einrichtung dieser Art in Lünen zu etablieren, ließen bei vielen Bürgern die Alarmglocken schrillen. Sie befürchten zum Beispiel Gefahren für das Wohl ihrer Familien durch Patienten, die Gewalt- und Sexualdelikte begangen haben. Auch befürchtete Stigmatisierungen des Stadtteils gehören zu den Sorgen der Bevölkerung. Kritikpunkte sind außerdem die fehlende Infrastruktur und die Zerstörung von Landschaftsschutzgebieten.

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens stellte sich in einer sachlichen Debatte im Rahmen der Bürgerversammlung am 4. Februar gemeinsam mit dem Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau und dem Bezirksbürgermeister von Dortmund-Scharnhorst, Rüdiger Schmidt, den Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu den Forensik-Planungen.

Die Fragen und Antworten finden Sie hier.

Ansprechpartner ist Frank Claus.